10 Dinge um deinen Bulli winterfest zu machen
Die Menge an jährlich gestreutem Salz auf deutschen Straßen schadet nicht nur unserer Umwelt, sondern leider auch unserem Bulli. Daher stellen wir ihn, trotz Hohlraum- und Unterboden-versiegelung, über mehrere Wintermonate ab. Eine Bullihöhe von mehr als 2,50 m erschwert dabei die Suche nach Plätzchen für den Winterschlaf.
Welche 10 Dinge wir umsetzen um unseren Bulli dennoch sicher über den Winter zu bringen, findest du weiter unten.
1 | Kühlflüssigkeit überprüfen
Bevor wir unseren Bulli ein letztes Mal vor der Winterpause bewegen, prüfen wir zunächst die Kühlflüssigkeit. Wenn der Motor warm gefahren wird, um das angesammelte Kondenswasser im Motorinneren vollständig zum Verdampfen zu bringen, sollte der Kühlkreislauf anschließend nicht mehr in Kontakt mit der feuchten Außenluft gebracht werden. Nur so lässt sich Korrosion im Inneren des Motors vermeiden.
Das Verhältnis aus destilliertem Wasser und Kühlflüssigkeit sollte einigermaßen stimmen, um das Einfrieren bei niedrigen Außentemperaturen zu verhindern. Andernfalls kann es aufgrund der Spannungen, die durch Dichteunterschiede verursacht werden zu Beschädigungen kommen. Die Wasserpumpe ist hierfür als Beispiel zu nennen.
Eine Überprüfung ist vor allem dann ratsam, wenn ihr euren Bulli erst vor kurzem gekauft habt. Der Vorbesitzer unseres Bullis hatte es anscheind als ausreichend empfunden nur Wasser zu verwenden. An der Intensität der Farbe kann einigermaßen auf das Mischungsverhältnis geschlossen werden. Wer sich dennoch unsicher ist sollte die Kühlflüssigkeit austauschen. Somit kann die Betriebstemperatur des Motors eventuell leicht abgesenkt und damit die thermische Beanspruchung reduziert werden.
2 | Ölstand prüfen
Eine wichtige Maßnahme die grade bei älteren Motoren in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden sollte, ist das Kontrollieren des Ölstandes. Ist dieser zu gering werden Kolben und andere bewegliche Teile im Motor nicht ausreichend geschmiert. Der Verschleiß nimmt stark zu und es kann zum Motorschaden kommen. Außerdem steigt die Betriebstemperatur aufgrund der zunehmenden Reibung. Das Öl hat neben der Aufgabe Teile zu schmieren auch eine kühlende Wirkung. Deshalb immer darauf achten, dass außreichend Öl im System ist.
Mindestens einmal im Jahr sollte zudem ein Ölwechsel durchgeführt werden. Dabei unbedingt auch den Ölfilter erneuern. Nur dann werden angesammelte Feststoffe aus dem Kreislauf genommen.
3 | Wasser aus Frischwassertank ablassen
4 | Volltanken
Der VW T3 besitzt im Vergleich zu neueren Autos keinen Tank aus Kunststoff, sondern aus Stahl. Um Korrosion im Tankinneren zu vermeiden, stellen wir vor längeren Standzeiten den Bulli vollgetankt ab.
5 | Luftdruck der Reifen erhöhen
Um Standschäden der Reifen zu verhindern erhöhen wir bei unserem Bulli den Reifendruck um 0,2 Bar über vorgeschriebenen Sollwert. Hierfür haben wir uns einen Mini-Kompressor mit Powerbank angeschafft. Ohne lästiges Kabel lässt sich der Reifendruck bequem prüfen und ggf. anpassen.
6 | Batterien aufladen
Lange Standzeiten wirken sich auch negativ auf Starter- und Verbrauchsbatterien aus, sofern diese nicht abgeklemmt werden. Hierfür einfach das Massekabel (Minus) von der Batterie trennen. Niedriege Batteriespannungen können sich negativ auf die Lebensdauer der Batterie auswirken.
Wir laden die Batterien mit einem netzbetriebenen Batterieladegerät auf bevor wir den Bulli abstellen. Fahren wir über einen längeren Zeitraum nur Kurzstrecken, laden wir die Batterien ebenfalls in regelmäßigen Abständen auf den maximalen Ladestand auf. Bei sehr niedrigen Außen-temperaturen bauen wir die Batterien aus und lagern diese bei Raumtempertur.
7 | Entwässerungsstopfen abnehmen
Die Karosserie des VW T3 verfügt über zahlreiche Gummi-stopfen, die dazu dienen angesammeltes Kondens- oder Regenwasser aus Hohlräumen abzulassen. Beispielsweise findet ihr solche Stopfen an den unteren Ecken eurer Heckklappe oder unterhalb der B-Säule. Diese entfernen wir in regelmäßigen Abständen. Dabei achten wir auch auf Ansammlungen von Dreck und Staub in den Hohlräumen und entfernen diesen restlos. Die Ablagerungen speichern andernfalls Wasser und der Bulli beginnt von innen nach außen zu rosten.
Wir haben die Höhlräume zusätzlich mit geeigneten Mitteln, wie Mike Sanders Korrosionsschutzfett oder Fluid Film Liquid A geflutet. Diese Hohlraumversiegelungen besitzen eine sehr gute Krieckwirkung und hindern Wasser daran in kleinste Hohlräume vorzudringen. Zudem verdrängen sie Wasser und reduzieren damit die Korrosionsgeschwindigkeiten um ein Vielfaches.
8 | Luftentfeuchter im Innenraum
Um die Menge an Kondenswasser während der feuchten Wintermonate zu reduzieren, haben wir einen Luftentfeuchter im Innenraum platziert. Diesen nehmen wir nach spätens 2 Wochen mit ins Haus und legen ihn mehrfach für kurze Zeit in die Mikrowelle. Anschließend lassen wir ihn vollständig abdampfen. Dann kommt er wieder zurück in unseren Bulli.
9 | Handbremse lösen
Die Handbremse ziehen wir generell nur beim Parken im Berg an. Zum überwintern sollte die Handbremse allerdings auf keinen Fall angezogen werden, da sich andernfalls die Bremsbelege festsetzen können. Sowohl bei Trommel- als auch bei Scheibenbremsen können Bremsbelege infolge langer Standzeiten festrosten. Diese lassen sich unter Umständen gar nicht mehr lösen. Eine Überholung des Bremssystems mit Austausch der Belege, der Scheiben und der Trommeln kann die Folge sein. Hier lassen sich unnötige Kosten also sehr einfach vermeiden.
10 | Bulli einpacken
Da wir unseren Bulli aufgrund des Hochdaches leider nicht in eine normale Garage oder Tiefgarage abstellen können, haben wir eine Abdeckplane bei Justkampers.com bestellt. Diese ist nicht vollständig Wasserdicht, sodass Kondenswasser zwischen Karosserie und Plane gut abtrocknen kann. Eine Schimmelgefahr besteht daher nicht. Zu unserer Überraschung kommt deutlich weniger Regenwasser als zunächst angenommen durch die Plane. Nur wenige Tropfen im Bereich der Auflageflächen gelangen durch die Plane. Zusätzlich dient sie als Schutz vor anderen Umwelteinflüssen. In unseren Augen also eine super Alternative zu einer Garage.
Was wir benutzt haben
- Mini-Kompressor 12 V
- Batterieladegerät 12 V
- Schlitzschraubenzieher
- Luftentfeuchter
- Abdeckplane
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